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Umkehrbrillenversuch
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Überblick zum Forschungsstand


Die Forschung mit Störungsbrillen geht auf George M. Stratton an der University of California im Jahr 1897 (Stratton 1897) zurück. Stratton arbeitete mit einem monokularen Linsensystem und hatte das nicht ausgerüstete Auge abgedeckt. Als Tragezeit gibt er summarisch 87 Stunden an, die sich auf 8 Tage und verschiedene Tageszeiten verteilen. Für ihn spielte die Anpassung von Sicht und Bewegung die entscheidende Rolle.
Weiter bekannt sind Versuche von William Stern im Jahre 1927, P. Harry Ewert 1937 und F. W. Snyder & N. H. Pronko in 1952. Diese Versuche waren teilweise mit technischen Problemen behaftet, konzentrierten sich auf Richtungsstörungen und erbrachten aufgrund der kurzen Versuchsdauer kaum empirisch Brauchbares für die Frage nach der Bildumkehr.
Am Innsbrucker Institut für Psychologie der Universität wurde ab dem Jahr 1947 eine Serie von Dauerversuchen mit einer technisch verbesserten Brille durch Theodor Erismann und später Ivo Kohler (Kohler 1951) durchgeführt. Bei dieser Versuchsreihe ist nachdrücklich vom aufrechten Sehen in den dokumentierten Fällen die Rede. Ein eigens produzierter Film soll die Effekte verdeutlichen (Erismann & Kohler 1950).
Diesen Experimenten folgen weitere von Heinrich Kottenhoff (Kottenhoff 1961), ebenfalls in Innsbruck, sowie Richard Held (Held 1961), der sich sowohl mit den Seh- als auch den Lernaspekten beschäftigt hat.

Für die Einschätzung der Versuche bis 1961, insbesonders der Innsbrucker, und eine begriffliche Erläuterung des “richtigen Sehens” erweist sich Heinrich Kottenhoff als bedeutende, aber wenig beachtete Quelle.
Unter den jüngeren Veröffentlichungen ist Hubert Dolezal (Dolezal 1982) zu erwähnen und besonders David E. J. Linden et al. (Linden et al. 1999) der Aufrechtsehen mit Umkehrbrille als Mythos einschätzt. Neben diesen Veröffentlichungen steht ein Bericht aus dem Schülerwettbewerb “Jugend forscht” von Marc Aurel Busche und Anna Seydell (Busche & Seydell 2002) zur Verfügung.