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Dottenfelder Hof



Unerwartet und plötzlich komme ich auf den "Dottenfelder Hof" und schon sitze ich mit in der groszen Runde im Saal. Mehr als vierzig Mitarbeiter und Studenten haben sich eingefunden. Viele sind neu und alle stellen sich mit ein paar Worten vor. Wie immer gibt es ein paar, die schon mal was von der Kooperative gehört haben, zumal ja auch Mechthild Altreuther hier in der Käserei gearbeitet hat. Nach der Vorstellungsrunde werden Berichte aus den Arbeitsbereichen gegeben.



Durch den langen trockenen Sommer ist die Futtersituation nicht gut bestellt und der Viehbestand wird abgestockt. Der Renner im Laden war in diesem Sommer das Bio-Eis. Und auch die "üblichen" Probleme gibt es: im Umfeld der Küche gibt es Reibungen denn unter den Studenten der Landbauschule und anderen Mitarbeitern fehlt manchmal das Bewusstsein der Aufgaben und es bleibt etwas liegen für die ohnehin schon stark belasteten Mitarbeiter. Es wird apelliert.


Sechs Hektar in Dürnau, fern ab, vom sozialen Leben etwas schnöde behandelt, werden mir eine schwierige Antwort, wenn ich gefragt werde, ob ich auch mit Landwirtschaft zu tun habe. Hier ist alles wohl geregelt, feste Aufgaben und Kompetenzen gibt es und die Mitarbeiter gehn los und tun. Das merkt man an der Ordnung. Schlepper und Wagen stehen in Reih und Glied, beschriftet und in brauchbarem Zustand. Es gibt Platz und jemand findet Zeit, die Rasenkanten mal eben auszuschneiden.







Für regen Verkehr sorgt der Hofladen und die Käserei, die Einkaufsziel für die Gutbetuchten aus der Umgebung sind. Aber auch darüber hinaus gibt es Anbindung. Am Abend tagt die "Naturalia", eine Runde von landwirtschaftlichen und ökologischen Experten wo wir Vorträge mit Lichtbildern hören und erklärt bekommen, was wir sehen und lesen. Am Samstag kommt die Hofgemeinschaft aus der Gegend zu Besuch und Sonntag gibt es eine Taufe. Manfred Klett und ich sind gleichermaszen über unser Zusammentreffen erstaunt.



Ich bin Gast der Landbauschule und kann mich frei bewegen, darf am Essen teilnehmen und habe eine eigene Matraze. Gummistiefel habe ich hier keine und finde nur in der Küche und bei kleinen Gelegenheiten (kann ich auch mal festhalten, das kann ich auch tragen) eine Einsatzmöglichkeit. Ich habe Bücher dabei, lese mit Mireia in der Philosophie der Freiheit (und rede mich dabei um Kopf und Kragen). Aber es hilft uns doch irgendwie weiter.



Mathias Lander ist für die Landbauschule zuständig, betreut die Studenten und die Administration und die Website und gibt Schauspielunterricht. Wir finden Zeit für Gespräche und tauschen uns über Internet, Werbung und Gäste aus. Wir entdecken Gemeinsamkeiten und beschlieszen, in Kontakt und im Gespräch bleiben zu wollen. Das wird akut, wenn das nächste Prospekt für die Landbauschule vom Grafiker kommt und der Internetauftritt überarbeitet werden soll. Meine Aufmerksamkeit wurde (wieder einmal) von der Frage in Anspruch genommen, wie Projekte und Einrichtungen sich öffnen können und Suchende einen Weg dorthin und einen angemessenen Platz finden.


Am Samstag ist Markt in Friedberg. Hier wird das gute Brot vom Dottenfelder Hof verkauft. Studenten und Freiwillige können hier Ihren Einsatzwillen beweisen. Mireia fällt auf, dass hier fast nur dunkles Brot verkauft wird, was einen krassen Gegensatz zu spanischen Gepflogenheiten darstellt.
Es ist mal wieder warm geworden und es verbreitet sich eine angenehme samstägliche Freizeitstimmung. Aber der Tag ist lang. Am Abend gibt es warmes Essen nur in Bad Vilbel wenn man nicht selbst kochen will. Wir wollen nicht.



Und dann ist es auch für diesmal wieder vorbei. Der Sonntag kommt, das vierte Kapitel wird begonnen und wir haben einen schönen Abschiedstag. Angeregt durch ein Gespräch mit Manfred Klett und argentinischen Studenten denken wir über Projekte nach.Wie könnte der Bildungexport über Spanien nach Südamerika funktionieren? Gibt es Möglichkeiten für eine andaurnde, trilaterale Beziehung? Wieviel Mitteleuropa wird dafür gebraucht?
Für Interessierte: www.dottenfelderhof.de